Innenarchitektur + Architektur
Berschneider + Berschneider

Anbau Bürogebäude | Erweiterung Bürogebäude

Ein Holzbau mit bewusst sehr reduzierter Baukonstruktion und ehrlichen Materialien bietet zusätzliche Arbeitsplätze für das Architekturbüro. Eine strenge Geometrie mit homogener Hülle, eine Skulptur scheinbar ohne Öffnungen.  

Der Neubau war notwendig für die gewachsene Zahl der Mitarbeiter des Architekturbüros, das hier sein eigener Bauherr war. Als frei stehendes Gebäude bleibt der Bau aber flexibel, funktioniert auch bei Bedarf als autarke, eigene  Einheit.

Auf drei Seiten schließt den Kubus eine sägerauhe Bretterschalung, auf einer Seite eine Lamellenfront mit sägerauhen Latten. Hinter dieser Seite verbergen sich auch die Fenster. Mit der Lamellenwand wirkt der Baukörper aber in der Perspektive als ruhige geschlossene Front. Von innen dagegen gewähren durchgehende Fensterbänder auch mit den Lamellen viel Tageslicht und Ausblick. Die senkrechten Latten der Fassade gewähren zusätzlich Sonnenschutz für die dahinter liegenden Büros. Abends wirkt der Körper wie eine große Laterne im Dorf.

Das Kellergeschoss ist in Beton, der sich auf der Innenseite als Sichtbeton zeigt. Kleine Macken und Spuren der Schalung wurden bewusst belassen. Das gleiche gilt für die Mehrschichtplatten , die als aussteifende Ebene auf den Innenseiten des Holzrahmenbaus sitzen. Sie zeigen sich als fertige Oberflächen der Innenwände. Im gleichen Material fügen sich die Regalwände und Arbeitsbänder harmonisch in die Innenräume. Die Flächen ergänzen passend die auf Sicht belassenen Untersichten der Brettsperrholzdecken. Auf eine Installationsebene wurde im Sinne des Minimalprinzip des Objekts verzichtet.  
Die Treppe reiht sich ins Materialkonzept mit massiven Blockstufen aus Leimholz. Die Untersichten sichtbar gelassen, die Laufflächen mit dem Nadelfilz Belag des Boden belegt.

Eingelassene LED Bänder und indirektes Licht aus Stehleuchten über die Decke unterstützen die Klarheit der Innenräume, welche die unbehandelten Oberflächen der Materialien Holz und Beton prägen. Sauberste Ausführung der Zimmerer, Schreiner und Betonbauer für scharfe Kanten; Ecken und Fugen war hier natürlich notwendig, da nicht kaschiert oder nachgebessert werden konnte.

Unter dem Gelände fügt sich eine Box ans Gebäude für die versorgungsräume. Hier finden sich Teeküche und Toilette hinter wandbündigen Türen. Das gleiche gilt für die Anschlussräume unter der Holztreppe. Keine sichtbaren Türen zugunsten klarer Raumbilder mit klaren Oberflächen aus Holz und Beton.

Bauort Pilsach
Bruttorauminhalt 531 cbm
Nutzfläche 85 qm
Leistungsphasen 1 - 8
Fertigstellung 2016