Innenarchitektur + Architektur
Berschneider + Berschneider

Neubau Willibald-Gluck-Gymnasium

Licht, Transparenz, offene Kommunikation und klare Orientierung sind nur einige der selbst gesetzten Qualitätsfaktoren für Innenarchitektur und Architektur des neuen Gymnasiums. Oberstes Ziel war ein optimales Unterrichtsklima für Schüler und Lehrer zu schaffen.

Die Aufgabe war eine Schule mit 3-fach Turnhalle für rund 1.400 Schüler. Der Entwurf gliedert die Gebäude für einen funktional optimierten Schulbetrieb und ist damit Teil eines ganzheitlichen Ansatzes mit klaren geometrischen Körpern. Im abgestimmten Einklang mit Architektur und Innenarchitektur stehen für den hohen Lehr- und Lernkomfort dazu die Innenraumqualitäten, das Raumklima, die Akustik und ideale Tageslichtverhältnisse.

Markant für das neue Willibald-Gluck-Gymnasium steht die rote Außenhülle: die bewusst ablesbaren Fugen und Formen der Konstruktion außen wie innen aus roten Fertigteilen in Sichtbeton prägen das Erscheinungsbild der Baukörper.

Die Innenwände gliedern sich zur Orientierung in die verschiedenen Farbzonen. Der Sichtbeton ist dabei nur lasiert, das Material bleibt überall spürbar.
Bunte Glasscheiben, Witterungsschutz für die Öffnungsflügel der Fenster, setzen fröhliche Akzente, deren Farbpalette sich auch im Inneren wieder findet. Mit diesen vorgesetzten Scheiben kann auch bei schlechtem Wetter ein Fenster zur Nachtauskühlung oder zusätzlichen Lüftung sorglos offen bleiben.

Der gesamte Innenausbau erfolgte nach individueller Planung. Für ein harmonisches Ganzes liefen Architektur und Innenarchitektur von der Entwurfsphase an Hand in Hand. Mit den handwerklich gefertigten Einbaumöbeln und Elementen der Innenarchitektur erhielt die Schule ihren eigenen Charakter aus einem Guss. Neben dieser Qualität zeigten sich diese Innenausbauten auch wirtschaftlich von Vorteil gegenüber dem einfacheren Weg mit Fertigmöbeln.

Sitzfenster und Nischen lockern die Räume auf, bieten Möglichkeiten zum Rückzug, schaffen Blickbeziehungen, setzen Farbtupfer in allen Zonen. In betonten Elementen wie Geländern, Möbeln, Bodenflächen und Wandbereichen zieht sich das abgestimmte Farbkonzept als roter Faden und Orientierungssystem durch Architektur und Innenarchitektur, lässt sich überall im Gebäude finden und wiedererkennen.

Als große Aula mit hoher Aufenthaltsqualität präsentiert sich das Atrium nach dem Eingang. An diesem zentralen Platz im Haus bieten sich auf der abgetreppten Galerie Sitzflächen für die Pause. Bei Veranstaltungen verwandelt sich der Bereich zur Zuschauertribüne für die gegenüber in die Wand integrierte Bühne. Sitzflächen wie auch Wandelemente der Klassenzimmer sind in Ahorn Multiplex Platten.

Über der Aula schwebt ein Portrait von Namensgeber Christoph Willibald Gluck als moderne Grafik. Dieses Bild, wie auch weitere Felder und Schriftzüge, ist nicht nur Dekoration, sondern dient ebenfalls durch seine Materialität der Optimierung der Raumakustik. Großformatige, fugenlose Schallabsorber. Auch die lamellenförmigen Flächen in den Atrien wie in den Klassenräumen schaffen beste Akustik für hohe Lern- und Aufenthaltsqualität im ganzen Haus. Neben ihrer Funktion sind sie bewusst platzierte gestalterische Objekte im Raum. Dies sind Beispiele für viele multifunktionale Details im Haus.

Im gesamten Schulhaus erleben Schüler und Lehrer offene und helle Räume, nicht nur wegen Fenstern nach außen, wie auch nach innen: Licht und Blickbeziehungen für eine offene und kommunikative Schule. Für Tageslicht innen sorgen die zwei großen Atrien. Helle Verkehrswege verbinden alle Bereiche, den klassischen langen, dunklen Schulflur gibt es hier nicht. Die Erschließungsflure sind eher wie offene Straßen, an denen sich immer wieder Plätze für offene Kommunikation oder ruhige Nischen zum Rückzug öffnen.
Die große Treppe unterstützt die Leichtigkeit des großen Raumes über alle Geschosse, schwebt frei auskragend in den Raum des Atriums.

Energiekonzept mit Sonden und Agrothermiefeld nutz die Erdwärme. Photovoltaik sorgt für Strom, der in Batterien auch gespeichert wird. Entsprechende Steuerungen sorgt auch bei der Beleuchtung für optimale Lichtverhältnisse im Abgleich mit dem Tageslicht bei minimalem Energieverbrauch. 

Bauort Neumarkt i. d. OPf.
Bruttorauminhalt 93.000 cbm
Nutzfläche Schule 8.500 qm
Nutzfläche Turnhalle 2.150 qm
Leistungsphasen 1 - 9
Fertigstellung 2015