Eine neue Firmenzentrale für die international tätige Josef Rädlinger Unternehmensgruppe am Stammsitz bei Cham im bayerischen Wald. Ein dreigeschossiger Neubau in monolithischer Ziegelmassivbauweise tritt in Beziehung zum benachbarten ehemaligen Windischbergerdorfer Kloster, das parallel saniert und umgenutzt wurde. Um das Klostergebäude nicht zu stark zu dominieren, wurde das Gebäude teilweise in das abfallende Gelände modelliert, die Tiefgarage mit 150 Stellplätzen im Hang versteckt. Das oberste Stockwerk des Neubaus wurde einseitig verkürzt, um ein harmonisches Ensemble zu schaffen. Naturstein aus der Region verkleidet das Untergeschoss passend zur Gestaltung des Klosters. Um den Neubau wurde das Gelände neu terrassiert und aufwendig begrünt.
Für Gebäudehülle und Innenleben des Neubaus wurde konsequent auf ökologische, langlebige Baumaterialien gesetzt, für die Klimatisierung auf Erdwärme: 36 Sonden wurden dafür 120 Meter tief in die Erde gesenkt. Unterstützt von einem Gaskessel werden Neubau und Kloster so zu attraktiven Bedingungen versorgt. Brise Soleils dienen an der Fassade als konstruktive Beschattung.
Im Atrium mit weiter Oberlichtverglasung empfängt eine freistehende skulpturale Treppenkonstruktion, die die förmlich durch den Raum zu wandern scheint. Zwei weitere Lichthöfe links und rechts des Atriums laden zu Begegnung und Austausch ein. Kommunikationsfördernd wurden weitere Interaktionsflächen wie offene Teeküchen oder Gesprächsinseln im Gebäude verteilt. Nahezu alle Büroflächen gewähren Ausblicke in die umgebende Natur des bayerischen Waldes. Der große Konferenzraum im 2. Obergeschoss des Hauptgebäudes spiegelt die Philosophie des Bauunternehmens: Weitblick und Offenheit für neue Ideen. Fitnessstudio und Yogaraum ermöglichen firmeneigene Fitness-Angebote.
Das ehemalige Kloster wurde vollständig entkernt. Neben Räumen für interne Schulungen, Kunden- und Firmenveranstaltungen beherbergt es die betriebseigene Küche mit Mitarbeiterrestaurant. Das ehemalige Kirchenschiff wurde dafür zum Speisesaal umfunktioniert, die opulente Bar ist eine Hommage an italienisches Design. Während das historische Mauerwerk im Sommer kühlt, sorgt im Winter eine neu verlegte Fußbodenheizung für Behaglichkeit. Wohlfühlatmosphäre zu schaffen war oberste Prämisse der Bauherren für die neue Firmenzentrale.
Bauort | Windischbergerdorf, Cham |
Bruttorauminhalt | 54.986 m³ (Hauptverwaltung) |
4.114 m³ (Kloster) | |
Nutzfläche | 5.925 m² (Hauptverwaltung) |
809 m² (Kloster) | |
Leistungsphasen | 1 - 8 |
Fertigstellung | 2019 |
Fotos | Petra Kellner |