Innenarchitektur + Architektur
Berschneider + Berschneider

Umbau und Erweiterung WH A-S

Das kleine Haus wird durch Erweiterung und sorgsame Sanierung und Umbau zu einem zeitgeschichtlichen Dokument und zeitgemäßen Wohnen gleichermaßen.

Die sogenannte Ganghofersiedlung in Regensburg entstand als Arbeitersiedlung im Zeitraum des Zweiten Weltkriegs. Mit einem durchgängigen Konzept mit Bebauungsplan und Gestaltungssatzung wird die Siedlung ein Stück Zeitgeschichte und gleichzeitig ein neues Wohngebiet für heutige Bedürfnisse.

Der Denkmalschutz mit Ensembleschutz beschreibt die zulässigen Maßnahmen an den Häuschen selbst, die Gestaltungssatzung beschreibt hierzu Details für Altbau und für die zulässigen Erweiterungen.

Eine Basis für das Gesamtbild der Siedlung, aber offen für individuelle Lösungen der jeweiligen Bauherren.

Bei dem vorgestellten Haus sollte der Denkmalschutz der alten Siedlungshäuschen bis ins Detail authentisch verfolgt werden und gleichzeitig die Anforderung an eine moderne Gebäudehülle erfüllt werden. Trotz zusätzlicher Wärmedämmung wurde wieder der alte, sehr grobe Putz auf der Fassade umgesetzt. Die Fenstertiefen nach historischer Vorgabe auch in die neue Fassade gesetzt. Die Fensterläden wurden saniert bzw. nachgebaut. Die Spenglerarbeiten erfolgten nach alter Handwerkskunst für Fensterbleche, Dachrinnen, Fallrohre und Gaubenverkleidung exakt nach historischen Details. Die alte Treppe im Haus wurde erhalten und saniert. Ebenso wurde der alte Dachstuhl ertüchtigt. Die alten Decken sind erhalten und ertüchtigt.

Mit Trockenbau und Lichtplanung erleben die Bewohner im alten Haus trotzdem eine moderne Wohnatmosphäre mit offenen Grundrissen und Helligkeit. Offen fügen sich auch die Räume in dem zulässigen Anbau in den Grundriss. Als bewusster Kontrast zum historischen öffnet sich der Anbau als offene Box über zwei Geschosse in den Garten. Große Glasflächen holen in beiden Geschossen das Grün des Gartens in den Raum. Die Anordnung der Baukörper als Winkel schützt dabei vor unerwünschten Einblicken der Nachbarschaft und schafft eine wettergeschützte Terrasse nach Süden mit freiem Blick ins Grün.

Die Küche öffnet sich hell zum Straßenraum, senkrechte Lamellen schützen in der Perspektive vor Einblicken der Passanten.

Im Untergeschoss befindet sich der Gästebereich mit eigenem Gartenzugang, der mit Außentreppe auch als Einliegerwohnung für spätere Nutzung möglich wäre und somit eine flexible Nutzung für die Anforderungen der Zukunft bietet.

Energetisch setzt das Haus auf Brennwerttechnik unterstützt von einer Luftwärmepumpe. Durch Wandheizung im Altbau konnte die historische Raumstruktur ohne Heizkörper erhalten bleiben, ebenso wie die Bodenaufbauten in Holz ohne Fußbodenheizung.

Bauort Regensburg
Bruttorauminhalt 1.108 cbm
Nutzfläche 198 qm
Leistungsphasen 1 - 8
Fertigstellung 2016