Ein modernes Wohnhaus in Holzbauweise mit selbstbewusster, eigenwilliger Architektur und dennoch harmonisch im Altstadt Ensemble integriert.
Jahrelang lag nach Abbruch des maroden Bestandes das Grundstück am Ende der Häuserzeile in der Neumarkter Altstadt brach. Eine kleine Fläche, ohne rechte Winkel, direkt neben der Stadtmauer, Straßen und dem Nachbargebäude. Dem Ehepaar Gudrun und Johannes Berschneider, beide jeweils Architekten und Innenarchitekten, war es eine Herzensangelegenheit diese städtebauliche Lücke wieder zu füllen, das Ensemble am alten Viehmarkt im Zusammenspiel wieder stimmig zu vervollständigen. So hatten sie das Grundstück von der Stadt erworben. Es war eine spannende Herausforderung auf der schwierigen und beengten Grundstücksform interessanten Wohnraum als Baustein zur Belebung der Altstadt zu schaffen.
Das Ergebnis zeigt sich als selbstbewusste zeitgenössische Architektur, die mit individueller Geometrie und vielfältigen Formen und Ausschnitten spielt. Ein Baukörper der sich dadurch aber nicht als Fremdkörper im Umfeld der historischen Altstadt zeigt, sondern in seinen Grundformen respektvoll Höhenentwicklung, Dachformen zitiert und harmonisch die Häuserzeile am Viehmarkt abschließt.
Integrierte Einbaumöbel lassen das Haus großzügiger erscheinen, als von außen zu vermuten. Material und Fläche des Eichenbodens fließen teils nahtlos in Wandflächen aus Gipskarton, Treppe, Türen oder Möbelwände über. Als Architekten und Innenarchitekten legten die Bauherren auch bei diesem Objekt höchsten Wert auf hochwertige Materialien, funktionierende Grundrisse mit raffinierten Durch- und Ausblicken, gezielt gesetzte Farbakzente und ausgefeilte Details in allen Bereichen.
Eine optimierte thermische Hülle dank Holzständerbauweise mit minimalen Wandstärken.
Eine Luft-Wasser Wärmepumpe sorgt für das Warmwasser. Den Strom für die Pumpe liefert die Photovoltaik auf den Flachdach Bereichen. Das Ziegeldach bleibt von PV Elementen also ungestört.
Durch die beengten Verhältnisse durch Anbau an das Nachbargebäude, sowie die eng anliegende Stadtmauer, war eine der Herausforderungen des Projektes möglichst viel Tageslicht bis ins Innere des Gebäudes zu bringen. Trotz der beengten Grundform lassen offene Grundrisse und ein raumhaltiges Dach die Wohnräume äußerst großzügig erleben. Über diese Dachfläche dringt Tageslicht über das Treppenhaus bis ins Innerste des Gebäudes. So bekommen die Räume nicht nur über Fenster der Außenwand Tageslicht, sondern auch über den Innenraum aus Treppenhaus und Fluren. Neben den Fassadenöffnungen bringen die Dachfenster ein ständig wechselndes Lichtszenario ins Haus. Sonne, Schatten, Reflexionen auf den weißen Gipskartonflächen lassen die Bewohner immer wieder neue Lichtszenarien erleben.
Im Bad lässt sich in der Wanne über das Dachfenster der Blick in Himmel und Sterne genießen, ohne unerwünschte Einblicke befürchten zu müssen. Im Stehen genießt man hier den Blick auf die Neumarkter Johanneskirche, der über den Spiegel auch am Waschbecken direkt zu genießen ist.
Siehe auch Berichterstattung aus der lokalen Presse:
"Ein neues Wohnhaus für die Altstadt"
Link zum Online-Artikel des Neumarkter Tagblatts vom 18.08.2014
"Blickfang an der Ecke Pulverturmgasse"
Link zum Online-Artikel der Neumarkter Nachrichten vom 12.08.2014
Bauort | Neumarkt i. d. OPf. |
Bruttorauminhalt | 1.172 m³ |
Wohnfläche | 282 qm |
Leistungsphasen | 1 - 8 |
Fertigstellung | 2014 |
Fotos | Petra Kellner |